Veranstaltung 2016 - 4
Veranstaltung 2016 - 3
Am Mittwoch, den 31.08.2016, nahmen, trotz herrlichem Sommerwetter, 53 Personen an unserer 3. Vortragsveranstaltung dieses Jahres, im Bach-Saal des Residenzschlosses zu Altenburg, teil. Herr Werner Knöfler, welcher seine Wurzeln im Altenburger Land eindrucksvoll nachweisen konnte, im schlesischen Breslau geboren wurde, im Altenburger Land aufgewachsen ist und heute in Leipzig lebt, sprach zum Thema des Tages:
" Ergebnisse meiner Familienforschung Knöfler im Altenburger Land und Umgebung "
Ausgelöst durch ein Projekt der Unteren Denkmalschutzbehörde zu Altenburg fand er interesse an der Familienforschung. Bei der Erfassung der Denkmäler des Städtischen Friedhofes in Altenburg, stieß er etwa 2005 auf einen fast verwitterten Grabstein aus Sandstein um 1800, mit der Namensinschrift Justine Knöfler. Mit Hilfe seines Kollegen und Familienforschers fand er Zugang zur systematischen Familienforschung und unserem Arbeitskreis. Erste Erfolge machten neugierig und Konakte per Internet erweiterten den Horizont und klärten Probleme. Nach Erreichen des Ruhestandes intensivierte er seine Aktivitäten und verfollständigte die Ergebnmisse. - Mit einer aufwändigen Präsentation stellte er uns 17 Generationen seiner Familie in 2 Linien, einmal um Engertsdorf (früher Hinteruhlmannsdorf/ Ulmsdorf) und Frohnsdorf, zum Anderen um Nobitz, vor. Bei seiner Forschung kam ihm der Umstand zu Gute, dass die Kirchenbücher von Frohnsdorf und Garbisdorf bis 1561 unterbrechungsfrei zurück reichen, verfrilmt sind und im Sächsiaschen Staatsarchiv Leipzig einshbar sind. Er führte aus, dass der Familienname Knöfler, der Berufsname eines Knopfmachers ist und im Altenburger Land und Umgebung erstmals 1437 vorkommt. Die tschechische Bezeichnung "knoflik" für Knopfmacher, lässt ihn eine Einwanderung aus Böhmen vermuten. Seine Vorfahren lebten in den Orten um Göpfersdorf, Frohnsdorf und Ziegelheim. Als Spitzenahn konnte er Adam Knöfler (um 1521 - 1576) aus Ulmsdorf ermitteln. Weitere Namensträger um Bornshainn bei Schmölln, um Rositz und um Meuselwitz-Zeitz konnte er bisher nicht seiner Familie zuordnen. Häufige Berufe sind Handgut- und Mühlenbesitzer. Später kommen Handwerker- und Stadtberufe vor, welche typische für das fruchtbare ländliche Altenburger Land im Ostteil des Herzogtums Sachsen-(Gotha)-Altenburg und dessen Nachfolgstaaten sind. Herr Knöfler wurde mit Applaus und herzlichem Dank veranschiedet. - Der Erfolg seines Vortrages sollte ihn bewegen, über eine Publizierung seiner Forschungsergebnisse nachzudenken. Über Kontakte, auch zu Forschern seiner mütterlichen Vorfahrensgebiete, den schlesischen Kreisen Trebitz und Oels, mit den Orten Dockern, Schmollen, Güntherwitz, Sapratschine und Paschkerwitz, freut er sich unter: ahnenknoe@web.de . Die abschließende Gesprächs- und Austauschmöglichkeit wurde rege genutzt. - Steffen Klingner, 01.09.2016
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Veranstaltung 2016 - 2
57 interessierte Personen wurden nicht enttäuscht, dass sie unsere 2. Vortragsveranstaltung des Jahres 2016, am 25.05.2016, im Bach-Saal des Residenzschlosses zu Altenburg mit dem Therma:
"Die Schlegels aus Altenburg - Das Schicksal einer Familie in einer bewegten Zeit"
besuchten. Die Referentin, Frau Renate Schönfuß-Krause, hatte sich aus ihrem Lebensmittelpunkt, Radeberg bei Dresden, auf den Anreiseweg nach Ostthüringen begeben. Ihre vielfältigen Interessen mit künsstlerisch-gestalterischen und literarischen Schwerpunkten wurden um heimatgeschichtliche und seit etwa 8 Jahren um genealogische Aktivitäten erweitert. Obwohl sie ursprünglich keine Verbindungen zum Altenburger Land hatte, führten sie ihrefamiliengeschichtlichen Forschungen ins heutige Dreiländereck Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In ihrem Aufwändig gestalteten audio-visuellen Vortrag, der durch ihren Ehemann mit Musikeinspielungen, Landkarten, Bildern und Videosequenzen ergänzt wurde, zeigte sie anschaulich die Ahnenfolge ihrer Familie auf. Deren Ursprung ist bis ca. 1600 mit Hans Schlegel aus Geußnitz bei Zeitz nachgewiesen. Bei ihren Forschungen stehen immer die Lebensläufe und Schicksale der Personen im Mittelpunkt, in Verbindung mit dem historisch-regionalen Gesamtbezug. Über Rusendorf und Zipsendorf fand sie in Prößdorf bei Lucka ihren 4-fach-Ur-Großvater, Elias Schlegel jun. (1750-1805), und konnte desen Bedeutung für die Musikweltreaktivieren. Der Einfluss seines Großvaters, des Richters Elias Schlegel sen. (1688-1763), der als Vormund, Erzieher und Wegbereiter des früh verstorbenen Vaters Erasmus Schlegel (1721-1749) trat, wurde eindrucksvoll an Dokumenten präsentiert. Offen ist noch der Bildungsweg des späteren Instrumentenbauers und Erfinders Elias Schlegel jun. Denn, obwohl er 23-jährig als Gutsbesitzer und Steuereinnehmer abgesichert in Prößdorf lebte, wagte er überraschen ab 1788 den kompleten Neuanfang als Instrumentenfabrikant in Altenburg und erfand um 1793/94 ein besonderes Fortepiano-Klavier. Noch heute wird in Fach-Lexika die Bedeutung dieser Erfindung herausgestellt: "... zum einen als Klavier zu fungieren und zum anderen vermittels Kniedruckes, Händezuges oder Fußtrittes in ein Fortepiano verwandelt werden zu können." Beeindruckend wurde aufgezeigt, wie persönliche Schicksalsschläge, Kriegs- und Nachkriegsgeschehen, Hungersnöte dramatisch in Lebensschicksale einer Familie eingreifen können. Aber auch die Bedeutung von Bildung, die weitere Entwicklung dieser Familie im Zeitalter der Industriealisierung, ihre plötzliche finanzielle Sicherheit, also das Auf und Ab der Familiengeschichte fehlte nicht. Den Vortrag rundeten die weiteren Stationen der Nachfahren der Altenburger Schlegels ab, die sich von Altenburg nach Leipzig, Dresden, Langebrück bis zum heutigen Radeberg verfolgen lässt. Diese sind mit Berufen wie Fotograf, Goldschmied und Hofjuwelier, Holzhändler, Strohhutfabrikant und Konsumvorstand vertreten. Einige wanderten nach Mexiko, Kaliformien und Kanada aus, sogar nach Kiautschou an die Ostküste Chinas. - Die Referentin hat bisher ihre Forschungsergebnisse durch Autorentätigkeit im Internet-Protal "Wikipedia", im "Altenburger Geschichts- und Hauskalender" 2014 und 2015, im "Luckaer Tageblatt", der GenealogieFachzeitschrift "Familie und Geschichte" und in eigenen Büchern veröffentlicht. Ihr Verdienst, die Bedeutung von Elisa Schlegel für die Musikwelt, seinen Heimatort Prößdorf sowie das Altenburger Land aus der Anonymität ins Bewusstsein der Menschen gerückt zu haben, sei hiermit ausdrücklich hervorgehoben. Die, mit ihrem Ehemann gemeinschaftlich gestaltete, sehr empfehlenswerte Internetseite, www.teamwork-schoenfuss.de [5] zeigt die Vielfältigkeit dieses Paares und hält viele weitere Datailinfiormationen bereit. - Die anschließende Frage- und Austauschmöglichkeit wurde rege genutzt und Frau Schönfuß-Krause mit Applaus und herzlichem Dank verabschiedet. - Steffen Klingner, 01.06.2016
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Veranstaltung 2016 - 1
Zur 1. Vortragsveranstaltung des Jahres 2016 fühlten sich 54 Personen von unserem Angebot angesprochen und besuchten diese Veranstaltung, am 30.03.2016, im Residenzschloss zu Altenburg. Der Referent, Herr Thomas Peitzsch, aus Neukirchen bei Borna, unterhielt mit seinem sehr informativen und mit privaten Daten und Erkenntnissen gepickten Thema:
"Vermisst im 2. Weltkrieg - Auf der Suche nach Rudolf Peitzsch".
In diesem, für die Familienforschung ungewöhnlichem Zeitraum des 2. Weltkrieges und der Zeit danach, wagten wir uns in eine Zeit, welche durch deutsch-nationale Schuld, mit schlimmen Erfahrungen und Auswirkungen belastet ist, das schreckliche Gesicht des Krieges viel Leid brachte und für viele Familien und Forscher noch heute Nachwirkungen und Wissenslücken hinterlassen hat. - Durch private Familienforschung und die Arbeit im Heimatverein Frohburg angeregt, die Auswertung der Gedenktafel von Kriegsgefallenen der Gemeinde, interessierte ihn das Schicksal seiner nächsten Angehörigen, speziell seines Groß-Onkels Rudolf Peitzsch. Wenig konkrete Informationen und mündliche Überlieferungen bildeten die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für eine Suche. Besser wäre das Vorhandensein und die Auswertung von Fotomaterial und Briefen mit Feldpostnummern gewesen. Als Empfehlung gilt, scheinbar sicheres Wissen, besonders militärische Angaben, kritisch Hinterfragen ! Dank nationaler Such- und Auskunftssysteme können Karriere, Werdegang, Schicksal und Verbleib von Angehörigen heute besser ergründet werden. Während die schriftliche postalischen Anfrage weiterhin möglich ist, kann das Internet Informationen schnell und einfach aus Datenbanken liefern. Bei Erfolglosigkeit können über kostenpflichtige Suchdienste Anfragen in Auftrag gegeben werden. Zur Erhöhung der Informationspräzistion sollte stets der maximale Kenntnisstand zur Auswertung übermittelt werden. Für suchwillige Forscher stehen folgende Suchdienste mit Internetseite im weltweiten Netz: 1. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (www.volksbund.de/graebersuche [6]) , 2. Deutsche Dienststelle WAST (www.dd-wast.de [7]) 3. DRK-Suchdienst (www.drk-suchdienst.de [8]). Über den DRK-Suchdienst sind weitere Informationsquellen, wie das Krankenlagerbuch und das Suchreferat Moskau erreichbar. Die Breite der Auskunft reicht von Erfolglosigkeit bis zu umfangreichen Krankenakten mit Sterbedaten und Ruhestätte oder Gendenktafel, sowie weiteren privaten Angaben. Auch könnte manche Überraschung möglich sein. So fand Herr Peitzsch, seine, bis dahin unbekannte Groß-Tante und deren Tochter, seine Groß-Cousine. Aus diesem Kontakt entwickelte sich ein herzlicher Umgang und umfangreicher Austausch in Wort, Fotos und Dokumenten. Die anschließende Frage- und Austauschmöglichkeit wurde rege genutzt und Herr Peitzsch mit tosendem Applaus und herzlichem Dank verabschiedet. - Steffen Klingner, 01.04.2016
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